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Wie du mit Patentstrategien dein Startup erfolgreich wachsen lässt

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Gerade für junge Unternehmen und KMUs bietet das Patentsystem in Deutschland vielfältige Möglichkeiten, den eigenen Wert zu steigern, Investierende und Kunden zu gewinnen sowie die Umsätze zu erhöhen. Über Patentstrategien spricht Andreas Wietzke von MATHYS&SQUIRE mit uns im Interview.

Das Patentsystem basiert auf der Grundlage, Dritten die Nutzung der patentierten Erfindung zu verbieten. Es erlaubt außer der gerichtlichen Verletzungsklage ein breites Spektrum an strategischen Handlungsmöglichkeiten. Gerade junge Unternehmen vermeiden ein kostenintensives Gerichtsverfahren. Wichtiger ist es, den strategischen Wert von Patenten für den langfristigen Unternehmenserfolg zu kennen.

HERR WIETZKE, WELCHE STRATEGIEN GIBT ES?

  1. Verbots- und Risikostrategie: Mit Hilfe des Verbietungsrechts wirkt ein Patent bereits ohne eingereichte Klage abschreckend für Mitbewerber. Vor allem, wenn dieser Schutz dem Wettbewerb und den Kunden bekannt ist oder aktiv vermittelt wird. Somit hängt bereits das Einreichen einer Patentanmeldung den Wettbewerb ab, erhöht dessen Risiko und ermöglicht höhere Preise für das eigene Produkt. Marketingstrategie Der Slogan „patent pending“ beinhaltet eine nicht zu unterschätzende Qualitätsaussage. Sie bezieht sich insbesondere auf die Alleinstellungsmerkmale des Produktes. Im B2C-Bereich erzeugen Patente und Patentanmeldungen Risiken für Lieferbeziehungen, wenn ein Geschäftskunde nicht vom Patentinhaber kauft. Somit unterstützt das Patentportfolio Vertrieb und Marketing, um neben dem Preis und der Funktionalität des Produktes ein weiteres Verkaufsargument anbringen zu können.
  2. Investorenstrategie: Für viele Investorinnen und Investoren ist das Vorhandensein eines Patentportfolios Pflicht für eine Investitionsentscheidung. Der Patentschutz des Produktes sichert das Investment nachhaltig ab. Dabei reicht es häufig aus, wenn eine relativ günstige nationale Patentanmeldung die Option (für 12 Monate) auf eine Erweiterung des Schutzes in zusätzlichen Ländern bietet.
  3. Exitstrategie: Wird ein Unternehmen verkauft, stellt sich üblicherweise die Wertfrage. Ein potentieller Käufer wird berücksichtigen, wie leicht das Unternehmenskonzept zu kopieren und damit gefährdet ist. Neben dem Wissen der Angestellten und existierender Kundenbeziehungen ist ein „intellektueller Kopierschutz“ vor allem bei softwarebasierten Unternehmen fast ausschließlich durch Patente möglich.
  4. Lizenzstrategie: Selbst Patente, die keinen Bezug zu eigenen Produkten haben, können sinnvoll sein. Sie ermöglichen zusätzliche Einnahmen, indem kostenpflichtige Lizenzen an Dritte vergeben werden. Unternehmen können auf diese Weise sogar ohne eigene Produkte Umsätze erzielen. Diese Strategien können auch kombiniert werden, und für unterschiedliche Produkte können auch individuelle Strategien sinnvoll sein.

WAS BEDEUTET DAS?

Patente haben großen Einfluss auf den Unternehmenswert. Eine detaillierte Ausarbeitung einer Patentstrategie ist daher gerade bei Startups unumgänglich. Idealerweise wird sie in regelmäßigen Abständen an die Entwicklung des Unternehmens angepasst. Patente sind in der Geschäftswelt allgegenwärtig. Auch eine Entscheidung gegen die Nutzung von Patenten kann eine Strategie sein. Sie sollte jedoch bewusst und zielgerichtet getroffen werden und entbindet nicht von der Pflicht, die Patente des Wettbewerbs zu beachten.

Über den Autor

Über Andreas Wietzke

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