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gatePEOPLE – noyanum GmbH

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Künstliche Intelligenz für die Gastronomie

Die Gründer des gate-Startups noyanum (inwzischen umbenannt in Delicious Data) haben eine Software zur Generierung von Absatzprognosen für gastronomische Betriebe wie Mensen und Cafeterien entwickelt. So soll deren Einkauf optimiert, die Nachhaltigkeit gesteigert und Lebensmittelabfälle reduziert werden.

noyanum


noyanum GmbH
Lichtenbergstr. 8
85748 Garching bei München
Tel: +49 (0) 89 54842110
E-Mail: info@noyanum.de
Webseite: www.noyanum.de

In großen Gastronomie-Betrieben müssen Lebensmittel oft entsorgt werden, weil der Bedarf ungenau kalkuliert und dadurch zu viel produziert wurde. Das Einschätzen, wie viele Portionen am Tag verkauft werden, ist sehr schwer, da das Kaufverhalten der Kunden von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wird. »Nur weil letzten Donnerstag viel los war, bedeutet das nicht gleich, dass diesen Donnerstag auch viel los ist«, erklärt Jakob Breuninger, einer der beiden Gründer von noyanum. Das gate-Startup hat einen Deep-Learning-Algorithmus entwickelt, der Küchenleiter und Gastronomen dabei unterstützt, genauer zu planen.

Jakob Breuninger und Valentin Belser kooperieren mittlerweile mit fünf verschiedenen Studierendenwerken

Hinter noyanum stehen die beiden Gründer Jakob Breuninger und Valentin Belser. Jakob hält einen Master in Robotics, Cognition, Intelligence der TU München und leitet die technische Entwicklung. Valentin, Ideengeber und Luft-und Raumfahrtingenieur, ist für den Vertrieb und das operative Geschäft verantwortlich. Gemeinsam haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Nachhaltigkeit entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette umfassend zu steigern. Die Idee zu noyanum entstand im letzten Studienjahr passend beim Mittagessen in der Mensa.

Die Mission ist seitdem mit einem datenbasierten Ansatz dabei zu helfen, Lebensmittelabfälle in gastronomischen Betrieben zu reduzieren. Die statistische Sicherheit der Daten liefert dafür treffsichere und robuste Prognosen, um Überproduktionen zu vermeiden und zudem Kosten einzusparen. So konnten bereits mehrere Studierendenwerke von den Vorteilen des Systems überzeugt werden. Eine dreimonatige Testphase in mehr als 20 Mensen bestätigte, dass die Kalkulationen deutlich besser wurden. Für die erfolgreiche Demonstration der Machbarkeit ihres Algorithmus wurde noyanum mit dem Axel-Bohl-Preis, dem Nachwuchspreis des Deutschen Instituts für Gemeinschaftsgastronomie, ausgezeichnet.

Über den Erfolg berichtet Valentin Belser: »Unsere Kunden sind sehr offen für neue Technik. Großküchen sind tatsächlich technologieaffin und aufgeschlossen dafür, wie neue digitale Lösungen ihre Arbeit erleichtern kann.« Es herrsche bereits eine gute Datengrundlage, auf die für die Entwicklung der Algorithmen zurückgegriffen werden könne.

Flexibel und intelligent zu treffsicheren Prognosen

Damit das System funktioniert, wird zunächst ein Datentransfer eingerichtet. Dazu werden die Daten aus dem jeweiligen Warenwirtschafts- oder Kassensystem des gastronomischen Betriebs integriert. Diese werden dann mit externen Faktoren wie zum Beispiel dem Wetter oder dem Kalender verknüpft. Dabei werden unter anderem Ferienzeiten oder Brückentage berücksichtigt. Im Anschluss wird der Algorithmus laufend trainiert. Denn der Deep-Learning-Prozess wurde speziell für die Gemeinschaftsverpflegung entwickelt und optimiert. Die Bereitstellung erfolgt als Software as a Service, das heißt ein Computer mit Internetzugang genügt, um die tagesaktuellen Prognosen über die noyanum-Web-Application abzurufen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Prognosen ins Warenwirtschaftssystem des gastronomischen Betriebs zu integrieren.

Da jeder Betrieb seine eigenen spezifischen Rahmenbedingungen hat, ist es notwendig, dass das System diese Bedingungen kennt. Nur so können wirklich zuverlässige Prognosen generiert werden. Deshalb passen die Gründer ihren Algorithmus für jeden Kunden individuell an. Die flexible Architektur der Software erlaubt es, die unterschiedlichen Faktoren der Betriebe für die Berechnung der Prognosen zu berücksichtigen.

Die Relevanz ihrer Software konnten die Gründer schon beim Publikumspreis des Global Food Summit (GFS) 2019 unter Beweis stellen. Dort wurde noyanum aus einer Vielzahl an Bewerbern ins Finale gewählt. Im Pitch um den »Global Food Summit People’s Choice Award« konnte sich noyanum gegen fünf internationale Konkurrenten durchsetzen und sicherte sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen den zweiten Platz. Außerdem qualifizierte sich das Artificial Intelligence-Startup zusammen mit seinen Projektpartnern, fünf Studentenwerken, als eines von 18 herausragenden Projekten aus ganz Deutschland für den Preis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) »Zu gut für die Tonne!«.

Als Mitglied des Food Accelerator Network, einer Initiative des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie, das innovative Unternehmen im Bereich der Lebensmittelindustrie fördert, erhält noyanum Unterstützung über das Münchner Ökosystem hinaus. Damit flächendeckend der Verschwendung von Lebensmitteln mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ein Ende gesetzt wird.